Freitag, 04. April 2025
Eine einsame Tür auf der Bühne im Kabarettkeller der Herkuleskeule. Frisch gestrichen, die Scharniere geölt. Aber noch nie vor Publikum geöffnet … Das sollte sich eigentlich dieser Tage ändern; wird es aber erstmal nicht. Die Tür gehört zum Bühnenbild für das neue Stück „Generation XY ungelöst“, das seit Anfang April in Voraufführungen laufen und am Dienstag Premiere feiern sollte. Aber nachdem schon Generalprobe und Voraufführungen so richtig ins Wasser gefallen waren, weil sie nicht stattfinden konnten, muss nun die komplette Produktion um gut einen Monat verschoben werden.
Zunächst schlugen Viren zu, die erstmal auskuriert werden mussten und müssen – anschließend kamen dadurch vor allem fehlende Endprobenzeiten hinzu, „sodass wir schweren Herzens die Aufführungen verschieben müssen“, ist Philipp Schaller, der Künstlerische Leiter der Herkuleskeule, tief unglücklich. „Es wäre aber nicht gut, ein neues Stück unter solchem Druck auf die Bühne zu pressen – das wäre auch den Zuschauern gegenüber unfair, die ja schließlich Tickets für gute künstlerische Arbeit kaufen.“ Eine Premiere abzusagen ist dabei tatsächlich eine – natürlich ungewollte – Premiere an der Herkuleskeule.
Nun startet das neue Stück mit einer öffentlichen Generalprobe zu ungewöhnlicher Zeit, aber dafür ohne Eintritt und mit spendierter Bockwurst für jeden: am 30. April vormittags 11 Uhr geht das Team erstmals auf die „Keulen“-Bühne. Am 2. Mai 19.30 Uhr gibt es dann die erste Voraufführung, am 3. Mai ist das Stück dann gleich zwei Mal zu erleben, um 17 Uhr und um 20 Uhr. Und die Premierentage sind dann – genau einen Monat nach dem ursprünglichen Termin – der 6. und der 7. Mai jeweils ab 19.30 Uhr.
Dann wird sich nun also die eingangs erwähnte Tür im von Ausstatterin Anne Lahr entworfenen Bühnenbild im Kabarettkeller öffnen. „Endlich“, hofft auch Regisseur Matthias Nagatis, der gemeinsam mit seinem Co-Regisseur Hannes Sell, den Schauspielern Johanna Mucha und Mario Grünewald sowie dem Musiker Thomas Wand in den vergangenen Wochen am neuen Stück gearbeitet hat. Aber das Team verspricht schonmal: Auf der Bühne wird es wild, böse und hier und da auch derb, wenn die Akteure den Text von Autor Michael Frowin rund um den Konflikt zwischen den Generationen X und Y zu Leben erwecken. „Es ist ein spannender Spagat zwischen politischem Kabarett und Theater“, verrät Regisseur Matthias Nagatis schonmal. Und es wird musikalisch. Denn Johanna Mucha, der kabarettistische Neuzugang aus Wien, ist nicht „nur“ ausgebildete Schauspielerin, sondern auch Sängerin und Tänzerin. „Natürlich nutzen wir das“, unterstreicht der Regisseur. Man darf also trotz ungewollt verschobener Premiere in jedem Fall gespannt sein auf „Generation XY ungelöst“. Und darauf, welche Rolle die nun schon mehrfach erwähnte Tür spielen wird …
Und noch eine spannende Information: Am 8. April – hier sollte ursprünglich Premiere sein – wird unser vorjähriges Sommerstück „Die Erde hat eine Scheibe“ zu erleben sein. Autor und Akteur Philipp Schaller wird dann exklusiv bereits einen brandneuen Text aus dem diesjährigen Sommerstück „Nur die Harten komm‘ in Garten“ einbauen. Außerdem gibt es im Anschluss noch ein „Meet&Greet“ mit den Akteuren und ein spendiertes Glas Sekt. Die Vorstellung am 9. April muss hingegen leider abgesagt werden.
Termine auf einen Blick:
Mittwoch, 30. April, 11 Uhr Generalprobe (Eintritt frei + Gratis-Bockwurst)
Freitag, 2. Mai, 19.30 Uhr und Sonnabend, 3. Mai, 17 und 20 Uhr Voraufführungen
Dienstag, 6. Mai, 19.30 Uhr 1. Premiere / Mittwoch, 7. Mai, 19.30 Uhr 2. Premiere