Ensemble

Birgit Schaller 

Sie hatte schon als Kind viel Spaß daran, anderen Witze zu erzählen. Und überhaupt hatte sie das, was man eine große Klappe nennt, gibt sie selbstkritisch und augenzwinkernd zu. Ihre Eltern hätten daraufhin versucht, sie durch Übungsstunden auf der Querflöte ruhigzustellen. Was allerdings nur bedingt gelang. Einerseits studierte Birgit Schaller in Dresden zwar erfolgreich Musik – entschied sich dann aber trotzdem fürs Reden. Und studierte auch noch Schauspiel. Ein Glück für die Fans der Herkuleskeule und das deutsche Kabarett insgesamt, wie wir heute wissen. Einer, der das sehr früh erkannte, ist Wolfgang Schaller. Er holte sie1987 ins Keulen-Ensemble. Und da er Birgit Schaller praktischerweise auch gleich noch heiratete, ist sie derzeit neben den zahlreichen aktuellen Stücken aus seiner Feder - wie „Tunnel in Sicht“ oder „Eh ich‘s vergesse“ auch noch in zwei Solo-Programmen zu erleben, die Wolfgang Schaller für sie geschrieben hat: „Alarmstufe Blond“ und „Verweile doch, noch bin ich schön!“ Zudem war Birgit Schaller in der Staatsoperette Dresden als Fürstin Kokozowa in „Der Graf von Luxemburg“ zu erleben - und auch im Westfernsehen war sie als Ostdeutsche schon mal; 2014 in der ARD-Satire-Show „Ladies night“. Bloß gut, dass Kinder nicht immer das machen, was sich Eltern von ihnen wünschen …

Mario Grünewald

Dass das Abgeben der Stimme bei Wahlen wichtig ist, weiß natürlich auch Mario Grünewald. Seine markante (Bühnen)Stimme behält der Freitaler aber dann doch - denn mit der hat er zunächst die Bretter des Staatsschauspiels in Dresden und der Landesbühnen in Radebeul ins Wanken gebracht, spielt auf dem Theaterkahn und in der Comödie Dresden, in der Komödie Leipzig, im Kleine Welttheater Radebeul und führt Regie an der Spielbühne in Freital. Zwischendurch wurde er von Philipp Schaller sozusagen abgeworben - zunächst als Regisseur für mehrere Programme. Und da ist ja eine laute Stimme mitunter ebenfalls wichtig. Aktuell läuft davon im Herkuleskeulen-Keller noch „Hüttenkäse“ und als jüngst einer der Schauspieler kurzfristig ausstieg, übernahm Mario Grünewald dann auch gleich noch dessen Rolle. Und so ist Mario Grünewalds markante Stimme nun also auch auf der Bühne der Herkuleskeule zu hören. Schon bald auch im neuen Stück „Generation XY ungelöst“.

Hannes Sell

Hannes Sell und die Herkuleskeule, das passt wie der sprichwörtliche Deckel auf den Topf. Und das, obwohl Hannes Sell sechs Jahre vorm Mauerfall ausgerechnet in Berlin geboren wurde. Aber die Dresdner haben ihm das längst verziehen und die Keule-Fans ihn ohnehin ins Herz geschlossen. Abitur und Schauspielstudium durfte er dann noch in der Hauptstadt absolvieren, 2014 spielte er für ein Jahr in der täglichen RTL-Soap „Alles, was zählt“ und sogar ein Horror-Film ist in seiner Schauspieler-Vita zu finden. Dann aber ging’s endlich raus in die große weite Theater-Welt: über Hamburg und Wien nach Dresden. Und hier ist er von der Kabarettbühne der Herkuleskeule längst nicht mehr wegzudenken. So überzeugend wie er kann wirklich niemand gendern oder über den Umgang mit Kaffeekapseldeckelplastik diskutieren, sein Pfarrer im aktuellen Stück „Hüttenkäse“ oder der liebenswürdig-nervige Malte in „Rabimmel, Rabammel, Rabumm“ sind einfach nur großes Kino im Theater.

Johanna Mucha

Eine Österreicherin auf der Herkuleskeulen-Bühne? Das ist eine echte Premiere! Mit unserem „Neuzugang“ Johanna Mucha kommt jedenfalls Wiener Flair an die Elbe. Eine junge Schauspielerin, die auch gleich noch mehrfache Preisträgerin internationaler Showtanz-Meisterschaften sowie Finalistin des „Niederösterreichischen Songcontests“ ist. Musical, Theater, Film und Tanz, das alles hat sie schon gemacht. Sogar eine selbstgeschriebene Musical-Komödie hat sie 2016 auf die Bühne gebracht – und ist seit 2020 gemeinsam mit ihrer Schwester Maria mit einer eigenen Kabarett-Revue „Mucha x 2“ unterwegs. Sie kann also auch komisch sein, sagt sie. Wir werden es erleben. Ab Mai ist Johanna Mucha in unserem neuen Stück „Generation XY ungelöst“ zu erleben. Dann gibt’s hier also eine Doppelpremiere: neues Stück und neue Kollegin.

Johanna Mucha
Johanna Mucha

Brigitte Heinrich

Wer Brigitte Heinrich googelt, findet einen wirklich ziemlich knappen Wikipedia-Beitrag über sie. Das ist ungerecht, aber wir können dem Internet auf die Sprünge helfen: Brigitte Heinrich stammt aus Sachsen-Anhalt – und ihre ersten großen Rollen nach dem Schauspielstudium gab es Mitte der 1970er Jahre gleichmal im Fernsehen; im Märchenfilm „Die Regentrude“ zum Beispiel. In Quedlinburg ging Brigitte Heinrich dann erste Theaterschritte, bevor sie von der großen auf die vermeintlich kleine Bühne des Kabaretts wechselte. Es war die Zeit, als man noch Briefe schrieb, da lockte sie der damalige Keulen-Chef Manfred Schubert per Post nach Dresden. Zum Glück für die Herkuleskeule und für sie selbst auch, wie sie sagt. Ihr Start 1982 war dann allerdings ein eher ungewöhnlicher; denn im Stück „Genoveva“ war sie als weiße Hirschkuh zu erleben und erntete sofort röhrenden Beifall. Die Presse schwärmt regelmäßig von ihr als „Vollblutkabarettistin“ und Kollegen behaupten bis heute: Hätte Goethe sie gekannt, er hätte im „Faust“ nie den Satz geschrieben „Heinrich, mir graust vor dir.“ Zu erleben ist Brigitte Heinrich aktuell im Kult-Stück „Leise flehen meine Glieder“, das nun schon seit fast 20 Jahren immer wieder jung über die Bühnen des Landes geht …

Alexander G. Schäfer

Er ist der Beweis, dass Talent tatsächlich vererbbar ist: Alexander G. Schäfer ist der Sohn des prominenten Volksschauspielers und Komödianten Gerd E. Schäfer – bekannt unter anderem durch seine Paraderolle Maxe Baumann. Über seinen Vater hat er bereits zwei spannende Bücher verfasst und zeigt auf den Bühnen, dass er einerseits in die durchaus großen Fußstapfen seines Vaters treten kann und dennoch auch eigene Akzente setzt. Was beide eint, ist natürlich das Gen fürs Komische. Für die Satire. Wobei Alexander G. Schäfer noch ein bisschen was oben draufpackt: Er ist Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Autor. Und Moderator. Was wiederum dazu führte, dass die Herkuleskeule nun gleichmal eine neue Reihe auf die Bühne bringt: eine viermal im Jahr produzierte sonntägliche Matinee; die „Herkuleskeulen – Schäferstündchen“ mit prominenten Gästen. Aber natürlich spielt Alexander G. Schäfer bei uns auch anderweitig eine Rolle, in einer Rolle nämlich: in unserem Kultstück „Leise flehen meine Glieder“.

Alexander G. Schäfer
Alexander G. Schäfer

Michael Rümmler

wurde aufgrund biologischer Gesetze 1951 geboren, aufgrund staatlicher Gesetze zur Schule gezwungen und aufgrund ihm völlig unbekannter Gesetze abiturgekrönt. Dem Gesetz des Zufalls folgend lernte er auf der Schauspielschule so lange deutlich reden, bis ihn keiner mehr verstand. Trotzdem wurde er von Peter Sodann ans Theater engagiert. Aber da er nicht nur engagiert sein wollte, sondern auch engagiert sein wollte, kehrte er reuig zum Kabarett zurück, lernte Pölitz kennen, spielte neben und mit ihm jahrelang, ließ sich mit ihm als „Zwickmühle“ den einzigen guten Anzug mit Orden zerstechen, zuletzt mit dem „Salzburger Stier“. Trotzdem rüttelte er 1999 am Tor des Dresdner Kabaretts. Die Kollegen ließen ihn eintreten. Seine „Werbeblöcke“ am Ende der Vorstellung sind bei Zuschauern und Kollegen gefürchtet und treiben die Umsätze des Keulen-Merchandising regelmäßig in schwindelerregende Höhen. Schauspieler haben oft linke Hände. Er hat einen linken Kopf, dafür aber Hände, die überall zupacken, wo es was zu organisieren gibt: Gastspiele, Jubiläen, und als Regieassistent redet er immerfort rein. Und das ist gut so. (Die einen sagen so, die andern sagen so, Anm.d.Red.)

Frank Weiland

Don Juan, Shakespeares Puck oder einen Raubmörder – Frank Weiland kann sie alle. Den Raubmörder Santer spielte er im „Winnetou“ auf der Felsenbühne Rathen – wo er auch gleich noch der Karl-May-Held Old Surehand war – als Don Juan und als Puck war er in der St. Pauli Ruine in der Dresdner Neustadt zu erleben. Als gern gesehener Gast ist er immer wieder auch im Kabarettkeller der Herkuleskeule zu sehen, wo er zeigt, dass er neben Bösewicht und Liebhaber vor allem eines ist: ein urkomischer Komödiant mit ganz viel Tiefgang. So gesehen, ist der Kabarettkeller ja auch irgendwie die perfekte Adresse. Frank Weiland – Jahrgang 1961 - spielt seine Rollen mit durchaus schwejkschem Humor, was ihm von B wie Bernburg bis Z wie Zittau immer wieder Engagements an verschiedenen Theatern einbrachte. Aktuell ist er auf der Herkuleskeulen-Bühne im Kultstück „Leise flehen meine Glieder“ und in „Tunnel in Sicht“ zu erleben.

Jens Wagner

Welches Kabarett kann schon von sich behaupten, einen echten Musikprofessor an seinen Tasteninstrumenten vorweisen zu können. Wir! Denn unserem musikalischen Leiter Jens Wagner reicht es eben nicht, als Dozent der hiesigen Musikhochschule mit seiner Akribie die Studenten zu quälen, wie er selbst immer augenzwinkernd sagt. Seit 1990 jagt er deshalb wie erwähnt als Musikalischer Leiter auch noch die Kabarettisten hinter oder besser vor seinen Tasten her. Er arrangiert oft so schwierige Gesangssätze, dass es sich auf der Bühne anhört, als würde jeder zweistimmig singen, behaupten die Betroffenen jedenfalls. Dass er mitunter auch seine schauspielerischen Fähigkeiten präsentiert, freut das Publikum – und die Kabarettisten. In diesen Momenten müssen sie nämlich dann nicht singen … Jens Wagner ist gemeinsam mit seinem Musikerkollegen Volker Fiebig in fast allen aktuellen Produktionen der Herkuleskeule zu erleben.

Volker Fiebig

Dass er ausgerechnet als Schlagzeuger ein Stück Musikgeschichte dieses Landes mitgeschrieben hat, ist zwar nicht zufällig – hätte aber durchaus auch mit Instrumenten wie Gitarre, Violine oder Keyboard passieren können. Denn Volker Fiebig ist ein echtes musikalisches Multitalent – und saß zwischen 1989 und 1996 am Schlagzeug der namhaften (dann ja schon nicht mehr) DDR-Band electra, die es bekanntlich immer in und mit ihrer Heimatstadt Dresden gehalten hat. Da auch wir ein Schlagzeug haben und in Dresden zu Hause sind, passte es für Volker Fiebig perfekt: Denn seither ist er in vielen aktuellen Programmen der Herkuleskeule gemeinsam mit unserem musikalischen Leiter Jens Wagner zu erleben. Eine Band, die auch nur mit Musik ihr Geld verdienen könnte. Was sie zum Glück für die Herkuleskeule aber nicht tut!

Thomas Wand

Thomas Wand hat als Pianist schon etliche Bands geleitet und als Tontechniker sämtliche Stars von Santana, Lindenberg, Grönemeyer und als Höhepunkt seiner Laufbahn die Wildecker Herzbuben beschallt. Als Hochschuldozent ist er ständiger Gast der Herkuleskeule und spielt aktuell in den Kabarettprogrammen „Eh ich’s vergesse“ und in „Im Kühlschrank brennt noch Licht“.

Alexander Pluquett

Da dürfen wir ja durchaus noch gespannt sein: Alexander Pluquett ist nämlich mit vielen Talenten ausgestattet und unter anderem auch ein richtig guter Tänzer; lateinamerikanische Tänze und Standards sind seine Spezialität. Da sich die Herkuleskeule derzeit aber kein Ballett leisten kann – und es außerdem auch wirklich schade um sein schauspielerisches und komödiantisches Talent wäre -, ist Alexander Pluquett seit 2018 als Kabarettist auf der Herkuleskeulen-Bühne zu erleben. Aktuell in unseren Hits „Die Erde hat eine Scheibe“ und „Tunnel in Sicht“. Und da er sich als Kabarettist nicht nur mit Dialektik, sondern auch mit Dialekten auskennt, stört es nicht wirklich, dass er in Kassel – und damit außerhalb des sächsischen Sprachraums – geboren wurde. Nun gut, sprachlich leicht haben es die Hessen ja auch nicht …

Alexander Pluquett
Alexander Pluquett

Beate Laaß

Man könnte den Eindruck gewinnen, Beate Laaß kann nicht anders als komisch. Nicht ohne Grund ist sie seit vielen Jahren DIE Komödienfachfrau in Dresden. Aber sie hat auch Julia, Gretchen und Polly gespielt - was wieder einmal zeigt: Echte Komik geht nur ernsthaft! In Magdeburg geboren, ging es für sie 1989 aufwärts – elbaufwärts nämlich - nach Dresden, wo sie seither lebt. Und wo sie die Bühnen auch gern mal rockt, denn auch singen kann sie! Was sie auch in der Herkuleskeule immer wieder zeigt. Aktuell als Spätshop-Chefin Herta in „Im Kühlschrank brennt noch Licht“ und als pilgernde, kinderhassende Lehrerin auf Selbstsuche in „Hüttenkäse“. Autor Philipp Schaller weiß jedenfalls ganz genau, was er an ihr hat und fordert sie mit bitterbösen, aber urkomischen Monologen, bei denen sogar die Zuschauer außer Atem geraten.

Sophie Lüpfert

Sophie Lüpfert kann sie alle: die großen Rollen auf den großen Theaterbühnen wie am Neuen Theater Halle, an den Landesbühnen Sachsen, am Thalia-Theater Halle, dem Theater Freiberg oder auch auf dem nicht ganz so großen Theaterkahn hier in Dresden. Bei uns im Kabarettkeller im Kulturpalast kann sie aber ihrer Spielfreude und ihrer Leidenschaft für Typen aus dem echten Leben so richtig freie Bahn lassen: wild, pointiert und abgrundtief komisch! Geboren in Annaberg-Buchholz wuchs sie quasi in Sichtweite es dortigen Theaters auf – man könnte fast meinen, diese Leidenschaft für die Schauspielerei sei ihr in die sprichwörtliche und auch die echte Wiege gelegt worden. Dass Sophie Lüpfert eine unfassbare Vielseitigkeit auf die Bühne bringt, beweist sie bei uns aktuell in „Im Kühlschrank brennt noch Licht“ – als gewiefte Verkäuferin für Demo-Utensilien ebenso wie als gescheiterte Influencerin. Und das alles so urkomisch, dass es schon wieder ernst ist.

Philipp Schaller

Philipp Schaller ist politischer Kabarettist auf der Bühne und am Schreibtisch. Als Autor arbeitete er schon für Theater und Solokabarettisten aus ganz Deutschland, wie für Michael Frowin, Gisela Oechelhaeuser, Erik Lehmann, für politische Kabarettsendungen im Staatsfernsehen und für nicht staatliche, dafür umso stattlichere Kabaretttheater wie die Berliner Distel, die Leipziger akademixer und seit fast 20 Jahren schreibt er auch für die Herkuleskeule. Während die Bundesvereinigung Kabarett ihm schon ihren Kleinkunstpreis aufdrängte, streitet die Presse noch, ob seine Satire „intelligent, betörend“, „brillant“, oder „an der Grenze zur Geschmacklosigkeit“ ist. Wir nennen es einfachmal erhellenden schwarzen Humor mit Tiefgang. Die Zuschauer streiten sich, ob „man darüber lachen darf“ und warum sie trotzdem gelacht haben. Manche ärgern sich auch, dass sie lachen mussten. Wenigstens streiten und ärgern sie sich, und solange sie hinterher lachen, ist Schallers Ziel erreicht: Die Störung der Totenruhe.